Back to All Events

Kunst + Wert + Macht: Netzwerk Kunstmarkt


  • KHB, Raum A.108 (Verwaltungstrakt, 1.OG) 20 Bühringstraße Berlin, Berlin, 13086 Germany (map)
Foto: Louis-Fabrice Jean, Wikimedia Commons

Foto: Louis-Fabrice Jean, Wikimedia Commons

Das dreitägige Blockseminar wirft einen kritischen Blick hinter die Kulissen des Kunstbetriebes und untersucht in Gesprächen mit Vertretern der Branche das Verhältnis von Kunst und Markt. Wie funktionniert der Ausstellungsbetrieb? Welche Variablen gilt es in der Karriereplanung und in der Zusammenarbeit mit Galerien zu beachten? Was sagt die Biografie über den Künstler aus und was ist dabei der Stellenwert von Residencies und Preisen? Was ist der Wert der Kunst in einem sich rapide verändernden Kunstmarkt? Wie müssen Ausstellungsmacher auf den Ausstellungsmarkt reagieren? Welche Verantwortung tragen sie gegenüber den Künstlern? Gibt es Vermarktungsalternativen zum gängigen Galerieprinzip?

Die Lehrveranstaltung richtet sich an alle Studierenden und Absolvent*Innen der Bildende Kunst. Vermittelt werden allgemeine Kenntnisse über das Berufsfeld des Künstlers, Praktiken des globalen Kunstmarkts – Kriterien, Organisation und unterschiedliche Strategien für eine professionelle Künstlerkarriere. Nach einem Einblick in die Grundstrukturen des Kunstmarktes, folgen Exkursionen und Hintergrundgespräche mit Galeristen, Institutionsleitern und diversen Vertretern der Branche.

Dreitägiges Blockseminar. Programm siehe unten.

Wegen begrenzter Teilnehmerzahl ist eine
Anmeldung zwingend erforderlich und bitte nur verbindlich anmelden, wenn Ihr an allen drei Terminen kommen könnt!

mit:

Joachim Becker / Er vertrat mit seiner Galerie in Paris und Cannes (1982-1997) Künstler wie Baselitz, Marwan, Caballero, Vostell, Castelli, Fetting, Bach, Lüpertz, Penck, Wesselmann und Oppenheim auf Messen wie der Art Basel, Art Cologne, FIAC Paris und ARCO Madrid.

Joachim Becker verfügt über mehr als 30 Jahre kuratorische Erfahrung mit Museen und Kulturinstituten. So entwickelte er u.a. Retrospektiven für Luciano Castelli (Musée d’Art Contemporain de Dunkerque), oder Marwan (Bibliothèque National de Paris) bzw. Guillem Nadal (Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain de Nice) oder thematische Ausstellungen wie Zeitgenössische Christusbilder, von Baselitz bis Warhol im Diozesanmuseum Würzburg. 2004-2006 leitete er das Kulturzentrum Convent de la Missió in Palma /Mallorca und von 2008-2010 war er Kurator für zeitgenössische Kunst am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, DIW Berlin. Joachim Becker berät als Art Consultant mehrere private und öffentliche Sammlungen.

Sophia Pompéry / *1984, Konzeptkünstlerin, studierte Bildhauerei an der Weissensee Kunsthochschule Berlin bei Karin Sander und Antje Majewski und war bis 2011 Teilnehmerin am Institut für Raumexperimente bei Olafur Eliasson an der Universität der Künste. 2012 war sie DAAD-Stipendiatin in Istanbul. Sie wurde u.A. mit dem Mart-Stam-Preis und dem Jacqueline-Diffring-Preis ausgezeichnet. Projektförderungen erhielt sie u.a. vom Kunstfonds Bonn und dem Berliner Senat. Ihre Arbeiten waren u. a. im Stedelijk Museum, in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, im ARTER Space for Art Istanbul, an der Neuen Nationalgalerie, in der Akademie der Künste und im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart Berlin zu sehen. Sie ist in privaten und öffentlichen Sammlungen z.B. im Kunstmuseum Bonn, Neuer Berliner Kunstverein | Artothek, Berlin oder in der Sammlung René Block vertreten.


 

Programm


Donnerstag, den 24. Januar, 14 - 19h

Treffpunkt: 14.00h, KHB, Bühringstr. 20, Seminarraum A.108 (Altbau /Verwaltungsgebäude, 1.Stock)


14.00 - 17.00 h: Kunst + Wert + Macht:
Einführung zum Netzwerk des Kunstmarktes

mit seinen Akteuren, Funktionsweisen, Zusammenhängen und Hintergründen, mit Joachim Becker (Kurator) und Sophia Pompéry (Künstlerin)

17.00 h: Artist in Residence
”Es gilt das Schwammprinzip: aufsaugen und auspressen“

ein Gespräch mit Prof. Jean-Baptiste Joly
Jean-Baptiste Joly ist Germanist, Kurator und Kulturmanager. Er setzt sich beim internationalen Netzwerk ResArtist mit über 600 Partnerinstitutionen für die Profilierung und Vernetzung von Künstlerresidenzen ein und ist regelmäßig Jurymitglied bei Förderungen und Kunstpreisen. Warum gibt es Residenzen? Ist es politischer Wille, ein Arkadien für Künstler oder Basislager für Intellektuelle? Wir unterhalten uns mit Ihm über die in der Soziologie als "Gatekeeper"-Funktion beschriebene Möglichkeit von Residenzen, den Aufstieg eines Künstlers zu beeinflussen.

Jean-Baptiste Joly war Gründungsdirektor, Vorstand und künstlerischer Leiter der Akademie Schloss Solitude Stuttgart und Direktor des Institut Français de Stuttgart. Seit 1998 Honorarprofessor an der Kunsthochschule Weißensee, Hochschule für Gestaltung, Berlin. Vorstandsmitglied diverser Stiftungen (u. a. Merkur Stiftung), Kuratoriumsmitglied der Allianz Kulturstiftung, Mitglied im Hochschulrat der FH Pforzheim, im wissenschaftlichen Beirat der Galerie der Forschung in Wien, im Stiftungsrat des Kunstmuseums Stuttgart


Freitag, den 25.1, Exkursion, 10.45 - 16.00h

Exkursion 1
"Betriebssystem Galerie"

Der Galerist Volker Diehl stellt sich der praxisbezogenen Diskussion. Die Galerie DIEHL im Netzwerk der Qualifikationsinstanzen. Wir diskutieren Bedingungen, Abhängigkeiten und Möglichkeiten des Kunstmarktes für eine erfolgreiche Künstlerkarriere.

DIEHL legt seinen Fokus auf zeitgenössische Kunst mit internationaler Bedeutung. Zum Repertoire gehören der international gefeierte chinesische Künstler Zhang Huan (New York), der renommierte spanische Bildhauer Jaume Plensa (Barcelona) sowie die russischen Künstlergruppen Blue Noses und AES+F. Im Ausgleich zu den internationalen Positionen sind auch deutsche Künstler, wie die Maler Herbert Volkmann, Martin Assig oder Martin Borowski sowie die Fotografen Thomas Florschuetz und Frauke Eigen, in dem Programm verwurzelt. DIEHL war die erste westliche Galerie, die einen Raum in Moskau eröffnete. Die Galerie nimmt an diversen internationalen Messen teil.


Treffpunkt: 10.45h, Vor dem Eingang der Galerie DIEHL, Niebuhrstraße 2,10629 Berlin – Charlottenburg
Beginn: 11.00h


Exkursion 2
"Flexibel, freibleibend, projektbasiert”
Kunstagentur statt Galerie

Gespräch mit Charlotte Desaga, Office Opoku, Projektleitung, Entwicklung und Kommunikation.

Office Opoku wurde von Reiner Opoku gegründet und ist eine in Berlin ansässige Art Consultancy und internationale Kunstagentur. Opoku berät Sammler und verknüpft projektbezogen zahlreiche internationale Künstler mit weltweit führenden Marken z.B. in Form von Artists in Residence-Programmen, Auftragsarbeiten, oder in beratender Funktion bei Kunstsammlungen. Reiner Opoku war Gründungsdirektor der St. Moritz Art Masters, Schweiz und Mitbegründer von Parley for the Oceans, New York City.

Treffpunkt um 13.45h, Office OPOKU, Kunstagentur, Emser Str. 43, 10719 Berlin
Beginn: 14.00, Ende ca. 16.00


Samstag, den 26. Januar, 12.45 - 18.00h

Alexander Levy, Art Week Berlin mit Arbeiten von Felix Kiessling

Alexander Levy, Art Week Berlin mit Arbeiten von Felix Kiessling

Exkursion 3
“Über Experimente in der Kunst und Geduld im Betrieb”

Der Galerist Alexander Levy im Gespräch

Alexander Levy wechselte aus der Musikbranche zur Kunst und hat sich vorgenommen, langfristig einzelne Künstler aufzubauen, und diese auf internationaler Ebene zu Sichtbarkeit zu verhelfen. Vor ungewöhnlichen und "unverkäuflichen" Formaten schreckt er nicht zurück. Die Galerie soll alle Kunstbegeisterten, die für neue Wege und Positionen offen sind, ansprechen. Künstler, deren Kunst in der Galerie ausgestellt wird, sind unter anderem Lorenz Estermann, Felix Kiessling, Fabian Knecht, Gereon Krebber, Daniel Mohr, Nik Nowak, Vicky Usle, Sinta Werner und Julius von Bismarck. Die Galerie legt in Zukunft ihren Schwerpunkt verstärkt auf internationale Messen.

Treffpunkt um 12.45h vor dem Eingang der Galerie Levy, Rudi-Dutschke-Strasse 26, D-10969 Berlin 
Beginn: 13h

Exkursion 4
”Lokale Werte - Kunst als Brückenschlag zur politischen und gesellschaftlichen Realität.“
Das System Kunstverein - ein unabhängiger Player

Der Kurator Marc Wellmann steht Rede und Antwort.
Das Haus am Lützowplatz ist ein Ort der Wertedebatten und der kritisch reflektierten Wirklichkeit. Wir diskutieren mit Marc Wellmann die inhaltlichen und formalen professionellen Vernetzungen dieser berliner Institution. Welche Bedeutung haben Kollaborationen mit Biennalen und Kunstevents in Hinblick auf eine Erfolgsorientierung junger Kunst? Neue Perspektiven auf bisher wenig beachtete Facetten.

Treffpunkt um 15h im Haus am Lützowplatz, Lützowplatz 9, 10785 Berlin
Ende ca. 18h

 
Earlier Event: January 22
Erfolgsfaktor Positionierung